Alexandrit-Laser - technische Details
Die Wirkungsweise der Laserhaarentfernung ist bei Patienten und manchmal sogar Anwendern bislang relativ unbekannt. Für technisch Interessierte haben wir hier einen Querschnitt über die technischen Details der Laserepilation zusammengestellt.
Der Alexandrit-Laser hat sich in zahlreichen klinischen Studien zur dauerhaften Haarentfernung bewährt. Er ist in der Lage, schonend, nebenwirkungsfrei und dabei dauerhaft zu epilieren. Dies hängt jedoch von vielen Faktoren ab:
Die Wellenlänge
In erster Linie ist die Wellenlänge des Laserlichts entscheidend dafür, in welchem Maße die unterschiedlichen biologischen Strukturen (hier: Haut und Haar) auf das Laserlicht ansprechen. Die Haut soll geschont werden, also möglichst wenig auf das Laserlicht ansprechen. Das Haar (für dauerhafte Enthaarung genauer das Haarfollikel) hingegen soll zerstört werden, muss also auf das Laserlicht ansprechen.
Ein Maß für dieses "Ansprechen" auf das Laserlicht ist die Absorption (Aufnahmefähigkeit) bei der entsprechenden Wellenlänge des eingestrahlten Laserlichtes.
Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass nur der Wellenlängenbereich zwischen 650 und 800 nm geeignet ist, im Haar eine größere Wirkung zu erzielen als in der Haut. In der Praxis hat sich hierbei insbesondere die Wellenlänge von 755 nm bewährt, die von einem Alexandrit-Laser erzeugt wird.
Längere Wellenlängen sind wenig vorteilhaft, da die Differenz der Absorption im Haar und Haut wieder abnimmt und damit die Selektivität der Behandlung verloren geht.
Kürzere Wellenlängen haben den Nachteil, aufgrund ihrer höheren Absorption nicht weit genug in das Gewebe eindringen zu können, um die tiefer liegenden Haarfollikel zu erreichen (Licht der Wellenlänge 755 nm dringt ca. 1,5 mal tiefer ein als beispielsweise Licht von 694 nm, wie es von einem Rubin-Laser erzeugt wird)
Die Impulsdauer
Die geeignete Wellenlänge allein ist allerdings nicht Garant für den Erfolg, sondern nur eine der Voraussetzungen. Als nächstes muss die Bestrahlungsdauer und damit die Impulsdauer des Lasers betrachtet werden.
In diesem Zusammenhang ist die thermische Relaxationszeit der beteiligten Strukturen von entscheidender Bedeutung. Sie gibt an, wie schnell eine lokal absorbierte Energiemenge in benachbarte Gewebeareale unter Abkühlung abgegeben wird.
Energie, die innerhalb der thermischen Relaxationszeit der entsprechenden Struktur zugeführt wird, bleibt auf diese konzentriert und entfaltet nur eine geringe Wirkung auf benachbarte Bereiche.
Die thermische Relaxationszeit von Haut liegt bei 1 ms, die der Haarstruktur bei 40-100 ms. Daher sollte die Impulsdauer des Lasers für die Epilation zwischen 3 ms und maximal 30 ms sein. Damit wird gewährleistet, dass die Haut, die auf Grund der geringen Absorption nur einen kleinen Teil der Energie aufnimmt, diese während der Impulsdauer noch in benachbarte Bereiche weiterleiten kann, während im Haarfollikel nahezu die gesamte Energie des Laserimpulses wirksam wird.
Die Energie/Energiedichte
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Tiefe, in der der Haarfollikel unter der Hautoberfläche liegt, denn entsprechend muss die Energie der Laserimpulse gewählt werden.
Je heller das Haar ist und je tiefer der Haarfollikel in der anagenen Phase in der Haut liegt, um so größer sollte die Energiedichte gewählt werden.
Transmission-Reflexion-Streuung
Während Transmission und Reflexion die eingestrahlte Laserenergie reduzieren, ändert die Streuung die Lichtverteilung im Gewebe. Die Streuung bewirkt, dass bei konstanter Energiedichte die Eindringtiefe der Laserstrahlung mit wachsender Spotgrösse zunimmt. Ein runder Spot begünstigt im Vergleich zu einem eckigen Spot eine gleichmäßige Bestrahlung in der Tiefe.